Besuch bei Bonaduzer Schützenfreunden in der Schweiz

Zu einer rundum gelungenen Sache wurde der Besuch der Kappelrodeck Schützenfamilie bei den Schützenfreunden in der Schweiz, der mit dem diesjährigen Vereinsausflug verbunden war.

Bei der Ankunft in Bonaduz, nahe Chur in Graubünden gelegen, wurde die Kappler Reisegruppe von einer Abordnung des dortigen Schützenvereins unter Leitung von Vorstand Ricardo Plaz im neuen Luftgewehrstand mit einem Willkommenstrunk außerordentlich herzlich begrüßt. Schnell herrschte wieder die alte Vertrautheit, und in freundschaftlicher Runde erfuhren die Rodeck-Schützen bald, wie die Schweizer Freunde zu ihrer neuen Luftgewehrhalle gekommen waren, wie viel Eigenarbeit geleistet werden musste und in welcher Höhe Zuschüsse geflossen waren. Einhelliges Lob galt den Bonaduzer Freunden für diese neue Errungenschaft.

Nachdem sich die Kappelrodecker im Hotel einquartiert hatten, traf man sich zu einer gemütlichen Abendrunde in einer örtlichen Wirtschaft bei Speis und Trank zu Gesprächen und in Erinnerungen an viele gemeinsam verbrachte Stunden in vergangenen Jahren.

Für den nächsten Tag hatten die Schweizer einige Überraschungen für ihre deutschen Freunde vorbereitet. Zunächst fuhr man ein Stück weit mit Autos, dann ging es auf Schusters Rappen durch eine beeindruckende Landschaft entlang des Vorderrheins zur Schlucht bei Ruinaulta, wo von einer atemberaubenden Aussichtsplattform, die hoch über der Felsenschlucht schwebt, der Blick über den in zahllosen engen Windungen sich schlängelnden jungen Rhein und schroffe Felsabstürze schweifte. Tief unten konnte man Raftingboote erkennen, die sich in den Flussschnellen drehten, hoch spannte sich eine Eisenbahnbrücke über das enge Tal, die Zugreisenden mussten ebenfalls eine herrliche Aussicht genießen. – Nach einer kurzen Einkehr bei Schweizer Spezialitäten wartete die zweite Überraschung, denn zwei Pferdekutschen standen für die Gruppe bereit, und mit viel Vergnügen ging es über romantische Waldwege wieder zurück. Am Schützenhaus in Bonaduz angekommen, stärkte ein aromatischer Kaffee in Verbindung mit leckeren selbst gebackenen Kuchen den Freundeskreis vor der nächsten Überraschung. Eine sportliche Begegnung der beiden Schützenvereine stand auf dem Programm und verlangte den Kapplern alles ab, denn es wurde zunächst über die für deutsche Schützen ungewohnte Distanz von 300 Metern geschossen, bevor der Vergleich auf der vertrauten 10-Meter-Bahn weiterging. Bis zum Abend blieb das Ergebnis dieses freundschaftlichen Messens aber noch geheim.

Und es gab noch eine weitere Überraschung, denn am Abend ließen es sich die Bonaduzer Freunde nicht nehmen, die Rodeckschützen mit einem ganz hervorragenden mehrgängigen Menü zu verwöhnen, das von Andi und Toni, zwei männlichen Hobbyköchen des Vereins, zubereitet worden war und alte Schweizer Rezepte zur Grundlage hatte. Derartig gestärkt, war man dann für die Siegerehrung des Freundschaftswettkampfes bereit. Alle Teilnehmer erhielten einen netten Anerkennungspreis, die Hauptpreise gingen an einen Kappler Schützen (Rang 3) und an zwei Bonaduzer Freunde, was angesichts der 300-Meter-Distanz schon so erwartet worden war. Alle hatten viel Spaß, es herrschte eine entspannte, fröhliche Stimmung, und die freundschaftlichen Bande wurden im Verlauf dieser Stunden noch fester geknüpft.

Am nächsten Vormittag wurden die Rodeck-Schützen nach einer recht kurzen Nacht von ihren Freunden herzlich verabschiedet, bei herrlichem Wetter reiste die Gruppe Richtung Bodensee, doch ein kurzer Halt in Weite bei Familie Claudio und Barbara Werth, Schweizer Mitglieder im Verein „Rodeck“ und in vergangenen Jahren auch Schützenkönigin und -könig, unterbrach die Fahrt, bevor nach einer weiteren Pause am See zügig die Heimat angesteuert wurde.

Jahreshauptversammlung 2010

Beim örtlichen Vereinsturnier herrschte Rekordbeteiligung

Vom traditionellen Neujahrsbrezel-Schießen bis zum Sterne-Schießen der Damenabteilung gegen Ende des Jahres spannte sich das zurück liegende Vereinsjahr des Schützenverein Rodeck e.V. 1921. Oberschützenmeister Hubert Pfeifer reihte es auf der Generalversammlung im Restaurant Waldstüble Schützenhaus als ein erfolgreiches Schützenjahr ein und hob als erfreulich die jüngsten Erfolge mit fünf Mal Gold, ein Mal Silber und zwei Mal Bronze bei den Kreismeisterschaften heraus. In seinem Gedenken an Verstorbene gedachte er des Gründungs- und Ehrenmitgliedes Richard Vollmer.
Schriftführerin Annemarie Vollmer gab einen detaillierten Tätigkeitsbericht, der sowohl sportliche Erfolge als auch andere Vereinsaktivitäten heraushob, so beispielsweise die Teilnahme der Rodeck-Schützen am Projekt „KuZ – Kinder unsere Zukunft“ wie auch die erste Mitwirkung an der Winzerkirwi. Als besonders eindrucksvoll stellte sie das Schießen für die örtlichen Vereine und Gruppen im Oktober und November heraus, bei dem mit der Teilnahme von 64 Mannschaften und 276 Einzelschützen eine Rekordbeteiligung zu verzeichnen war. Dorfschützenkönig wurde Helmut Knapp vom Kappler Skiclub. Höhepunkt des Vereinsjahres war die Königsfeier mit der Proklamation des Königsgefolges. Im Rahmen dieser Feier wurden Hermann Köninger, Fritz Hettmansperger und Wolf-Rainer Liebisch für 40-jährige Mitgliedschaft im Deutschen Schützenbund geehrt, Wolf-Rainer Liebisch wurde zum Ehrenmitglied ernannt. Der Vorstand traf sich im vergangenen Jahr vier Mal zu Besprechungen, zwei Mal fand eine Mitgliederversammlung statt. Zum Jahresende verzeichnete der Schützenverein Rodeck 96 Mitglieder.
Hauptschießleiter Richard Lepold, der für das sportliche Geschehen zuständig ist, ging auf das Abschneiden der Rodeck-Schützen bei den Kreis-, Bezirks- und Landesmeisterschaften und in den Wettbewerben der Verbandsrunde ein und teilte die Ergebnisse des örtlichen Vereinsturnieres mit. Den Jugendbetreuern Stefan Velten, Rolf Stech und Jenny Pfeifer dankte er für ihre Nachwuchsarbeit.
Kassenwart Roland Moser gab trotz hoher Ausgaben wegen der Anschaffung eines gesetzlich vorgeschriebenen Waffenschrankes auf sportlichem Sektor insgesamt einen Kassenbericht mit positivem Abschluss. Kassenprüfer Bernd Stumpp lobte die transparente Kassenführung und beantragte die Entlastung. Diese nahm für den Kassenwart und den Gesamtvorstand Bürgermeister Stefan Hattenbach vor. Er dankte dem Verein für sein Engagement in der Gemeinde und lobte die Jugendarbeit. Seinem Antrag auf Entlastung der Vorstandschaft folgte die Versammlung einstimmig.
Die Neuwahlen bestätigten fast durchgehend die bisherige Vorstandschaft. Als Beisitzerin neu hinzu gewählt wurde Waltraut Decker, als zweite Kassenprüferin wurde für Rico Nock Dagmar Bittiger neu gewählt.
Die Ausgabe der Urkunden für die Erfolge bei der Vereinsmeisterschaft 2010 und die Bekanntgabe von anstehenden Terminen beschloss die Generalversammlung der Rodeck-Schützen.

Text: Berthold Gallinat

Königsfeier 2010

Spannend wurde es bei der diesjährigen Königsfeier des Schützenvereins „Rodeck“, die im festlich dekorierten Schützenhaus stattfand, als die Glücksfee in Gestalt der letztjährigen Königin in Aktion trat und den beim Königsschießen auf die elektronische Scheibe erzielten Ringzahlen einen Punktewert zuloste. Denn erst da entschied sich, wer zu den Glücklichen zählte, die kurz darauf als neue Vereinsmajestäten inthronisiert und mit den Zeichen ihrer neuen Würde bedacht wurden.
Es oblag dem Oberschützenmeister der „Rodeck“-Schützen Hubert Pfeifer, der zuvor alle Gäste des Abends herzlich in der „Rodeck“-Schützenfamilie willkommen geheißen hatte und im Verlauf des Abends durch das Programm führte, den neuen Jugendkönig Mirco Vogel und seine Pagen Christian Schneider (1.) und Heiko Schwenninger (2.) auszurufen. Bei der Proklamation der Schützenkönigin ließ es sich Kreisschützenmeister a. D. Rudi Gütter wiederum nicht nehmen, den geheimnisbergenden Umschlag zu öffnen, Patricia Schütt als 2. und Jenny Pfeifer als erste Prinzessin bekannt zu geben, um darauf unter großem Beifall Martina Huber zur neuen Schützenkönigin zu proklamieren. Der amtierende Kreisschützenmeister Willi Klinger konnte sodann Hubert Pfeifer und Wolf-Rainer Liebisch zum 2. Und 1. Ritter des neuen Schützenkönigs berufen, bevor er dem neuen König Fritz Schütt zu seiner überraschend errungenen Vereinswürde gratulieren durfte. Damit war der Höhepunkt der alljährliche Königsfeier erreicht, zuvor jedoch hatten die zahlreichen Gäste aus dem Ort, darunter Ehrenmitglieder, Vertreter der Kommune sowie Abordnungen befreundeter Schützenvereine – auch aus der Schweiz – und zahlreiche Teilnehmer/innen am Pokalschießen der örtlichen Vereine ein abwechslungsreiches Programm erlebt, das mit Königstipp, Ehrungen, Pokalübergabe und der Proklamation des Dorfschützenkönigs, unterbrochen durch musikalische Einlagen des „Fröhlichen Werner“, die Zeit wie im Flug vergehen ließ. Für den verhinderten Bürgermeister der Gemeinde Kappelrodeck, Stefan Hattenbach, übernahm dessen 1. Stellvertreter Günther Gallwitz die Bekanntgabe des neuen Dorfschützenkönigs, der im Rahmen des Vereinspokalschießens in einem reinen Leistungsschießen ermittelt wird, denn nur der beste aller Zehnertreffer führt zu der undotierten Würde. Allerdings konnte Günther Gallwitz keinen Dorfschützenkönig ausrufen, denn mit einem 61-Teiler sicherte sich Manuela Jörger vom Tischtennisverein (TTVK) deutlich den Ehrentitel der Dorfschützenkönigin.

Ehrung von Pokalgewinnern

 Im Kreis der zahlreichen Gäste bei der diesjährigen Königsfeier konnte Hauptschießleiter Richard Lepold zunächst die Gewinner der verschiedenen vereinsinternen Pokalwettbewerbe ehren, bevor er im Zusammenwirken mit Oberschützenmeister Hubert Pfeifer die Gewinner des Pokalschießens der örtlichen Vereine und Freizeitgruppen bekannt gab und auszeichnete.
Im Vereinsjugendpokal überreichte der Hauptschießleiter an Felix Münte den Pokal für seinen Sieg mit der Luftpistole bei den Schülern. Bei der Jugend war es Manuel Hirt, der sich in dieser Disziplin den Pokal sicherte, während Mirco Vogel mit der Luftpistole bei den Junioren nicht zu schlagen war und den Pokal entgegennehmen konnte. Mit dem Luftgewehr erkämpfte sich Philipp Ott bei den Junioren den Vereinspokal.
Den Damenpokal erkämpfte sich gegen starke Konkurrenz Dagmar Bittinger, die aus der Hand von Damenreferentin Waltraut Decker die Auszeichnung entgegennahm.
Das alljährlich in den Herbstwochen nach der Weinlese ausgetragene Pokalschießen der örtlichen Vereine und Freizeitgruppen erfreute sich auch in diesem Jahr wieder eines guten Zuspruchs, denn 59 verschiedene Mannschaften mit insgesamt 206 Teilnehmern in der Einzelwertung der Schützen und 50 in der Damenwertung kämpften um Pokale und Urkunden.
Dafür dankte OSM Hubert Pfeifer allen Teilnehmern sehr, aber auch den Vereinsmitgliedern galt ein besonderer Dank für die Bewältigung der organisatorischen Anforderungen bei der Durchführung einer derartigen Breitensportveranstaltung.
In jeder der drei Disziplinen „Mannschaft“, „Einzelwertung Schützen“ und „Einzelwertung Damen“ gab es ab Platz 10 Urkunden, ab Platz drei zusätzlich Pokale. Der „Skiclub“ mit seiner Mannschaft 1 legte ein gutes Ergebnis vor und konnte sich damit den großen Pokal mit 5 Ringen Vorsprung vor dem Team „Internationale Wettkampfgruppe 1“ sichern, das wiederum mit 2 Ringen Vorsprung den „LSC 1“ auf den 3.Rang verwies. Ganz eng ging es in der Einzelwertung der Schützen zu, denn jeweils ein Ring trennte die ersten Plätze. Ralf Haas von der „RK Achern-Renchtal“ erreichte gute 193 Ringe, kam damit auf Rang drei, vor ihm lag mit 194 Ringen Jürgen Rösch vom „LSC 2“, der nur von Josef Schindler (195 Ringe) von der „Internationalen Wettkampfgruppe 1“ übertroffen wurde. Auch bei den Damen lagen die Ergebnisse dicht beieinander, Heidi Maier vom LSC 1 holte sich mit 188 Ringen Rang 1 und den großen Pokal, gefolgt von Sara Rösch vom „LSC 2“ mit 185 Ringen und Monika Schneider vom Team „Trachtentanzgruppe“, die mit ebenfalls 185 Ringen, aber dem nicht ganz so guten letzten Wertungsdurchgang den dritten Platz belegte.

Ehrungen für langjährige Mitgliedschaft

Den feierlichen Rahmen der diesjährigen Königsfeier nutzte der Schützenverein „Rodeck“ e. V. Kappelrodeck, um Mitglieder für langjährige Treue zum Verein und damit auch zum Deutschen Schützenbund (DSB) mit Urkunde und Nadel zu ehren.
Oberschützenmeister Hubert Pfeifer freute sich sehr, dass er mit Ewald Doll und Heinz Köninger erneut zwei Mitglieder für 40 Jahre Mitgliedschaft im Verein und DSB auszeichnen durfte. Er betonte die besondere Wertschätzung, die diese beiden Mitglieder im Verein für ihr langjähriges Engagement für den Verein genießen und sprach ihnen neben dem Dank dafür die besten Wünsche für die Zukunft aus.
Bereits seit nunmehr 25 Jahren ist Roland Moser schon bei den „Rodeck“-Schützen aktiv, nicht nur als Mitglied der Luftpistolenmannschaft, sondern er ist auch in der Vorstandschaft tätig, wo er für den Kassenbereich verantwortlich ist. Auch ihn ehrte Pfeifer mit Nadel und Urkunde, dankte für seinen persönlichen Einsatz und gratulierte ihm und den „40-jährigen“ namens des DSB und aller „Rodeck“-Schützen.

Texte und Foto: W. Liebisch